Weihnachten im Alpen-Adria-Raum: Zeit für Familie, Brauchtum und Gutes auf den Tellern

Geschmückte Bäume, Lieder und verpackte Kleinigkeiten für die Liebsten. Duftende Lebkuchen, warmer Tee und weiße Flocken vor den Fensterscheiben. Kärnten, Slowenien und Friaul – manche Traditionen haben ihren ganz eigenen kulturellen Zauber. Vieles haben wir an den Festtagen jedoch gemeinsam.

Füreinander Zeit haben – eines der wichtigsten Dinge

Hmmm, wie er duftet, der Teller mit den selbst gebackenen Keksen. Es wird zusammen am Tisch gesessen, gelacht, erzählt und den Kleinsten vorgelesen. Lieder werden gesummt, Bäume geschmückt und alte Fotos von damals hervorgeholt. „Frohe Weihnachten!“, „Vesele bozicne praznike!“ und „Buon Natale!“ klingt es durch die Ortschaften. In den Feiertagen Zeit füreinander und die Familie zu haben, ist in Kärnten, Slowenien und Friaul das wohl am behutsamsten gepflegte Gut.

Gemeinsame Unternehmungen werden zu lieb gewonnenen Traditionen. Wie etwa eine besinnliche Wanderung durch die Winterlandschaft von Begunje hinauf zur kleinen Petruskirche am Begunjščica. Kärntner Eltern machen sich mit ihren Nachwuchs auf und schneiden am Barbaratag Zweige von Obstbäumen ab. Ins Wasser gestellt, sollen sie bis zum Heiligen Abend blühen, um Glück und Segen für den eigenen Haushalt zu erhalten.

Miteinander unterwegs sind auch Friauls Familien, um bei Spaziergängen Moose, Steine und Zweige für die Krippendekoration zu sammeln. Bis heute ist überliefert, dass die meist selbst gebastelten Krippen ihre Wurzeln in Italien haben.

Kultureller Zauber des Brauchtums

Obwohl die Vorfreude auf die Weihnachtszeit mit dem Öffnen der Türen im Adventskalender einhergeht, ist es doch ein Mann mit weißem Bart und Stock, dem nicht nur die Knirpse entgegenfiebern. Während der Nikolaus mit seinem Krampus in Kärnten schon abends am 5. Dezember zu den Familien kommt, bringt der Heilige in den Nachbarländern am darauf folgenden Tag kleine Geschenke. Laut Brauch stellt „San Nicola“ Leckereien vor die Türe des Schlafzimmers der Kinder.

Und das Christkind? Dem wird ein Brief mit den Weihnachtswünschen geschrieben und klassisch auf die Fensterbank gelegt, damit alles rechtzeitig unter dem Christbaum liegt. Jedoch nicht in ganz Friaul. In vielen Orten sorgt die Hexe „Befana“ erst am 6. Jänner für strahlende Kinderaugen. Wer weniger brav war, dem werden kleine Kohlenstücke ins Bett gelegt.

In Sloweniens ländlichen Gebieten wiederum zeigt sich der kulturelle Zauber von seiner gläubigen Seite. Es wird in vielen Häusern die „kleine Gottesecke“ eingerichtet. Bestehend aus einem einfachen Fichtenzweig und einer handgemachten Taube. Das ist ein sehr alter Brauch, der allerdings in manchen Gegenden inzwischen selten geworden ist. Am 24. wird das Eigenheim mitsamt Wirtschaftsgebäude mit Weihwasser gesegnet. Räucherwerk vertreibt die bösen Geister, bevor es zur Messe und dem Gabentisch geht.

Gutes auf den Festtagstellern

Verführerischer Lebkuchen und frischer Tee. Über Generationen werden Rezepte für die Festtagsteller weitergereicht. In Kärnten ist es ein Kletzenbrot, in Kranj Poprtnik. In Friaul ist der Panettone König, ein mit Rosinen gespickter Kuchen. Süßes ist zu den Feiertagen immer mit dabei.

Fleisch wird hingegen in Italien oft erst am 25. Dezember gegessen. Aufgetischt werden Bandnudeln mit Miesmuscheln oder Risotto mit Meeresfrüchten. In Slowenien gibt es Blutwurst, in den Kärntner Regionen wird eine zünftige „Selcher“ mit Sauerkraut kredenzt.

Fotos: AdobeStock_69418740/89908079/234162346/61234087/71713369/56998722; © Anita Arneitz; www.slovenia.info/Dean Dubokovič

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