Genussvoll, unaufgeregt und mit großem Herz für Entdecker: Die Radwege in Friaul beeindrucken mit ihrer Vielfalt. Auf Anhöhen oder im Tal, wild romantisch am Fluss oder vorbei an Stränden – hier lassen sich Berg und Meer per Rad entdecken.
Unvergleichlicher Charakter
In Friaul mit dem Rad unterwegs zu sein, heißt, der eigenen Abenteuerlust das Reisezepter zu übergeben. Von majestätischen Gebirgszügen und hohen Pässen am Alpenrand über flachere Teilstücke in der Mitte bis zu einem unvergleichlichen Blick auf die sanften Wellen des Meeres. Nur wenige Regionen können so eine Bandbreite an verschiedenen Landschaften bieten.
Wer sportlich mit dem Rennrad aktiv ist, nutzt die speziell ausgeschilderten Routen durch das malerische Gebiet von Colli Orientali. Aber keine Sorge, auch Anfänger sind auf den befestigten Kursen gut aufgehoben. Sehr viel Natur zeigt die romantische Radtour entlang des Tagliamento. Drei Tage müssen Pedaltreter hier einplanen, bis sie von den Quellen des Gewässers nach Lignano Sabbiadoro gelangen. Eine Fahrt mit der Fähre inklusive. Begleitet von Weiden-, Pappel- und Erlenwäldern, die sich ihre Ursprünglichkeit bewahrt haben.
Rundherum aussichtsreich – Radausflüge von Nord bis Süd
Wenig befahrene Straßen, ein wachsendes Fahrradwegenetz und flexiblere Erreichbarkeit: Radfahren in Friaul ist wohl die beste Art, um Land und Leute im warmen Herbst kennenzulernen. Allen voran die reizvollen Rundwege, die Berg und Stadt miteinander verbinden. Etwa die Tour durch die Täler des Natisone, die von Udine über Cividale del Friuli hinauf zum Gipfel des Monte Matajur führt. Eine gewaltige Kulisse des herbstlichen Hinterlands Friaul-Julisch Venetiens ist Lohn für einen knapp 50 Kilometer langen Ausflug.
Kulinarisch gemütlich heißt es „Rund um San Daniele“, denn eine Einkehr mitsamt Verkostung des bekannten Schinkens ist hier Pflicht. Verwinkelte Nebenstraßen ohne Verkehr sorgen für angenehme Ruhe. Allerdings nimmt die gesamte Strecke einen halben Tag in Anspruch.
Für geübte Radler hält die „Runde von Triest“ Augenblicke bereit, die nicht so schnell vergessen werden. An der Costa die Barbari verlieren sich die Linien dabei am atemberaubenden Horizont der Adria. In Portopiccolo spricht die Aussicht für sich.
Familien halten hingegen Ausschau nach der Riva Brioni Ausfahrt, die sich entlang der idyllischen Promenade in Grado schlängelt. An den ersten Herbsttagen lässt es sich auch noch bedenkenlos am Sandstrand spielen und mit den Füßen im Wasser planschen.
Grenzenloses Radeln einmal quer durch Friaul
Brücken, Fahrradtunnel und alte Bahntrassen. Wer Friaul als Radfahrregion kennen und lieben lernen möchte, für den ist der „Ciclovia Alpe Adria Radweg“ ein Muss. In mehreren Etappen schmiegt sich das Prunkstück von Fernradweg durch das Kanaltal mit lohnenswerten Stopps und Abstechern. Etwa Tarvisio Boscoverde oder das einzigartige Café im alten Bahnhof bei Chiusaforte. Unbedingt auch den gleichnamigen Ort besuchen! Allein die alte Eisenbahnbrücke ist eine Radreise wert.
Je nach Kondition geht es innerhalb weniger oder mehr Tage direkt bis ans Meer. An der Küste angekommen, können ambitionierte Pedalritter am Küstenradeweg nach Portorož-Strunjan verlängern. Hier kann sogar an warmen Wintertagen mit entsprechender Ausrüstung geradelt werden.
Fotos: © Anita Arneitz, AdobeStock_134154825, AdobeStock_191599385, AdobeStock_207713412
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