Eingebettet in enge Felsschluchten, Trögen und Kolken, schlängelt sich die Soča durch eine wilde und ursprüngliche Landschaft. Die Talsenke gilt als eine der schönsten in Europa und Paradies für Naturliebhaber. Historisch geprägt, ist es auch ein Tal der Erinnerungen.
Smaragdgrüne Lebensader: die Soča
Wenn der Wind sanft seine Kreise durch die Baumwipfel zieht und sich mit dem Plätschern des Flusses vermischt, heißt es inne zu halten. Nur für einen kleinen Augenblick. Mit der Hand in das kühle Nass greifen, um sie kurz danach in die Frische der Luft zu strecken. Nah an der Natur zu sein und diese auch zu erhalten, ist den Menschen in Slowenien schon seit jeher ein großes Anliegen. Nicht zufällig ist das Soča-Tal der Titel „Herausragendes europäisches Reiseziel“ verliehen worden.
Zwischen den Trögen und Kalken ist das Gewässer mit der markanten smaragdgrünen Farbe ein Paradies für naturaffine Reisende. Wer das Urwüchsige und Ursprüngliche sucht, wird hier mehr als fündig. Die Soča selbst ist Lebensader und birgt Schätze, die Herz, Körper und Geist aktivieren.
Es ist ferner ein Territorium mit einer sensiblen Geschichte. Trägt es doch ein erschütterndes Erbe des Ersten Weltkriegs mit sich. Das Gewesene prägt. Interessierte können auf den Pfaden der Erinnerungen wandern und einen Blick in die Vergangenheit werfen.
Hoch hinaus und tief zu Tal
Direkt im Tal gibt es nur wenige Ortschaften, diese sind jedoch sehr herzlich und gastfreundlich und alleine einen Besuch wert. Wie etwa das malerische Städtchen Tolmin oder die Region Bovec mit ihrem Nationalpark „Triglav“. Weiter oben zwischen den Gipfeln der Julischen Alpen, wo auch der Alpe-Adria-Trail den Abschnitt quert, können ambitionierte Entdecker der kristallklaren Quelle der Soča auf die Spur kommen.
Perfekte Ausgangspunkt für Erkundungen ist das Kamp Nadiža in Breginj. Direkt am gleichnamigen Fluss können sich Kinder im Wasser austoben und abends gemeinsam mit der Familie im Zelt oder Wohnwagen die Sterne beobachten. Radfahrer finden vor Ort gut beschilderte Wege für schöne Tagestouren. Geöffnet hat das Kamp von 15. März bis 20. Oktober.
Wer lieber in einem Hotel schläft, ist im modernen Hotel Sanje ob Soči, im traditionellen Hotel Mangart oder im Hotel Alp Bovec gut aufgehoben. Knurrt der Magen lohnt sich ein Abstecher in den Gasthof Martinov Hram, in dem auch Biker willkommen sind.
Das eine oder andere entzückende Bergdorf liegt ebenfalls mit am Weg bis sich der Fluss bei Kobarid aus den Alpenhöhen hinunter stürzt. Kurz vor Tolmin bildet das natürliche Wunder strahlend weiße Kiesbänke, hervorragend geeignet für ein Picknick. Überwiegend sportliche Zeitgenossen die noch näher am Felsen sein möchten, nutzen die Kletterwand am Eingang der Talsenke.
Eine besondere Kostbarkeit finden Fischer im Hauptteil des Wassers. Die hoch geschätzte autochthone Marmorata-Forelle ist ein ganz spezieller Fang und macht die Destination einzigartig für Angler aus aller Welt. Ausschließlich Fliegenfischen ist erlaubt, das unter Kennern jedoch schon längst den größten Respekt genießt. Wer nicht selber fischen will, geht einfach ins Gasthaus Pri Konfinu in Kobarid, dort wird frischer Fisch aufgetischt.
Ausgangspunkt für Erlebnisse
Für viele Besucher zählt Sloweniens schlummernde Schönheit als perfekter Ausgangspunkt für Unternehmungen aller Art. Wildwasser Rafting, Kajak und Canyoning zum Beispiel beim X Point lassen Abenteurer voll auf ihre Kosten kommen, das Kobariski Museum unweit des Flusses beschäftigt sich mit der historischen Aufarbeitung der Kriegszeit.
Ein Stückchen weiter in Tolmin kann man im Kamp Siber in kleinen Minihütten übernachten. Etwas mehr Komfort bietet das Hostel Hildegarden, die Pension von Silvia oder Kobala. Traditionell slowenische Küche serviert in der Nähe der Gasthof Zatolmin.
Die berühmte Holzkirche in Javorca ist gleichermaßen ein Muss. Wasserfälle, kleine Bäche und Almen mit Schaf- und Ziegenherden zeugen schließlich von Unberührtheit und fordern von den Gästen nur eines: Sich rausnehmen aus dem Alltag und die Natur so zu akzeptieren wie sie ist. Als versteckte Perle des Landes, voll mit Naturwundern und Menschen, die sie pflegen.
Fotos: www.slovenia.info, Aleš Zdešar; Turizem Dolina Soče; centropa werbung
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